Aus Naturverbundenheit und Traditionspflege widmen wir uns intensiv der Erhaltung des vom Aussterben bedrohten Leineschafes. Mittlerweile können wir stolz einen Bestand von 600 Muttertieren mit ihren Lämmern vorweisen. Schäfer Ernst Siebert verbringt die Mehrzahl der Nächte im Jahr draussen bei der Herde.
zur Geschichte:
Das Leineschaf alten Typs ist in Deutschland fast ausgestorben. Mitte der 60er Jahre wurden das milchergiebigere Ostfriesischen Milchschafe und das fleischigere Texelschafe eingekreuzt. Diese Zucht führte zu dem neuen Typ des Leineschafes. Die heute existierenden etwa 20 Zuchtbetriebe halten ausschließlich dieses neue Leineschaf. Diese Verdrängungskreuzung haben in Deutschland lediglich eine kleine Zuchtgruppe aus dem Erfurter Zoo sowie wenige Einzeltiere überlebt. Das 'alte' Leineschaf ist aus dem 'Rheinischen Schaf' hervorgegangen. Um 1860 wurden die englischen Schafrassen Leicester und Cotswold zur Verbesserung von Körperform und Fleischertrag in die Zucht aufgenommen. Seit 1906 existiert ein einheitliches Zuchtziel für das Leineschaf. Im Jahr 1937 hatte sich die Population des Leineschafes bis auf über 77 000 Tiere in ganz Deutschland vergrößert. Als Marsch- und Koppelschaf gehörte es zu den robusten und anspruchslosen Landrasseschlägen. Das Zuchtgebiet lag flächendeckend zwischen Göttingen und Hannover, hauptsächlich im Eichsfeld und entlang des Leinetals. Hier beweideten die Herden der Gutsschäfereien die hangigen Hutungen entlang der Ackerbaugebiete. Aus dieser Region läßt sich auch die Bezeichnung Leineschaf ableiten. Das Leineschaf ist ein mittel- bis großrahmiges Schaf, mit weißer, zum Teil rötlich schimmernder Wolle, einem langen, feinen, spärlich behaartem Kopf. Die Ohren sind lang und glatt und hängen leicht abwärts. Der Kopf ist hornlos und unpigmentiert. Das Leineschaf ist frohwüchsig, marschfähig und überzeugt mit vielseitigen Leistungseigenschaften. Weibliche Tiere wiegen zwischen 55 - 65 kg bei einer Widerristhöhe von 70 - 75 cm, die männlichen zwischen 100 - 125 kg bei 80 - 85 cm Höhe. Die Jahreswollmenge erreicht 3,5 - 4 kg bei den Muttertieren und 6 - 7 kg bei den Böcken. Die Fleischleistung wird als gut bezeichnet.
Quelle: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)
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